Galoppieren die Duisburger-Zebras aus dem Tabellenkeller?


Das erste Mal ist in vielerlei Hinsicht immer etwas ganz Besonderes, eben weil diese Situation vorher noch nicht eingetroffen ist. Mit dem ersten Saisonsieg hat der MSV Duisburg ein besonders schönes „Erstes Mal“ erleben können. Das dieser Erfolg auch noch beim Aufstiegskandidaten Energie Cottbus stattgefunden hat, vergrößert die Freude und den Glauben an die eigene Stärke umso mehr.

Die mentale Komponente spielt im Profifußball eine sehr wichtige Rolle, da Selbstvertrauen oft auch die Leistungsfähigkeit massiv beeinflussen kann. Nach dem Heimunentschieden gegen Hertha BSC und dem überraschenden Auswärtserfolg bei Energie Cottbus dürfte die Duisburger Brust mächtig angewachsen sein. Nun kann MSV-Coach Runjaic gezielt die vorhandenen Defizite aufarbeiten, denn die Länderspielpause bietet dafür rund zwei Wochen Zeit.

Möglicherweise bekommt auch die Zahl zehn für den MSV eine ganz besondere Bedeutung, denn am besagten zehnten Spieltag können die „Zebras“ endlich aus dem Tabellenkeller galoppieren. Voraussetzung dafür ist, dass gegen den FC Ingolstadt 04 ein Heimsieg gelingt und die Konkurrenz im Abstiegskampf nicht kollektiv auf Punktejagd geht. Das Potential hat der langjährige Bundesligist definitiv in seinen Reihen, wie auch FCK-Trainer Franco Foda schon vor mehreren Wochen mitgeteilt hat, als er meinte, dass Duisburg durchaus auch in der ersten Tabellenhälfte mitspielen könnte. Da bekanntlich auch im Fußball der Konjunktiv keine Ergebnisse liefert, versucht Führungsspieler Goran Sukalo an die Moral seiner Mannschaft zu appellieren, indem er gegenüber der „Rheinischen Post“ erklärt: „Wenn wir weiter gewinnen, kommen wir schnell vom Tabellenende weg.“

Ganz bescheiden tritt der kampf- und laufstarke Benjamin Kern auf, der als Saisonziel definiert: „Wir haben ein langfristiges Ziel, das lautet: Am letzten Spieltag stehen wir auf keinem der drei Abstiegsplätze!“

Die Klasse, um möglicherweise schon deutlich mehr anstreben zu können, hat der DFB-Pokalfinalist aus dem Jahr 2011 definitiv. Klar ist für alle Beteiligten hingegen, dass unter keinen Umständen die Relegationsspiele für die Beweisführung des Klassenerhalts herhalten müssen. Realismus herrscht derweil bei Trainer Ru
njaic, der ehrlich gegenüber der „Rheinischen Post“ konstatiert: „Wir stehen zu Recht dort unten.“ Von einem Klassenverbleib ist er aber überzeugt. Dennoch muss bis dahin viel getan werden und Baustellen gibt es ohnehin einige. Der Trainerwechsel zum ehemaligen Darmstadt-Trainer hat zweifelsfrei gefruchtet. Die taktische Disziplin in der Abwehr ist hervorzuheben. Sehr gut harmonieren Goran Sukalo und Andre Hoffmann auf der Doppelsechs und auch das Pressing funktioniert und wird konsequent umgesetzt. Besonders bemerkenswert ist die Tatsache, dass aus der Spielsituation heraus gute Tormöglichkeiten erarbeitet werden. Ein Trumpf, der auch mittelfristig für den notwendigen Erfolg sorgen wird. Der nicht spielende Maurice Exslager betonte derweil die Wichtigkeit dieses Sieges in der Lausitz: „Das war wichtig, aber wir haben noch nichts erreicht.“

Dennoch dürfen die Augen vor den Defiziten keinesfalls verschlossen werden. So fehlt die Feinabstimmung im Passspiel und auch das Nutzen der Räume bietet noch reichlich Luft nach oben. Individuelle Fehler von potentiellen Leistungsträgern wie Spielführer Branimir Bajic gesellen sich dazu. Die Konzentration muss sich vor allem in der gefährlichen Zone vor dem eigenen Tor eklatant verbessern, möchte man möglichst schnell aus dem „stickigen Tabellenkeller“ rauskommen.

In den kommenden Heimspielen warten die wenig populären Vereine aus Ingolstadt, Sandhausen und Frankfurt. Mit einer großen Zuschauerzahl darf in keinem von diesen drei Spielen gerechnet werden. Die Aufgabe wird dennoch extrem schwer werden, dass dieses Trio von seiner mannschaftlichen Geschlossenheit lebt und eine hohe taktische Disziplin demonstriert. Duisburg-Trainer Runjaic ist es jedoch durchaus zuzutrauen, dass in der punktspielfreien Zeit an den existierenden Defiziten, gezielt gearbeitet wird.


Informationen
Quelle: www.rp-online.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: MSV Duisburg; Zebras; Runjaic; Sukalo; Hoffmann; Exslager
Datum: 09.10.2012 17:20 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-galoppieren-die-duisburger-zebras-aus-dem-tabellenkeller--2449.html
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